[OSM in MV] Dateneintragung: Bitte keine Wege übereinander!
Falk Zscheile
falk.zscheile at googlemail.com
Di Mär 9 12:16:20 CET 2010
Am 8. März 2010 10:20 schrieb Jan Böttcher <jhboettcher at gmx.de>:
>
> Nach meiner Überzeugung ist das doch ein Problem des editors (Software,
> nicht Mensch) (das ich auch schon öfter hatte), und das darüber gelöst
> werden muss.
>
> Die Sachlage ist doch ganz einfach: zwischen zwei Nutzungen (Straße ist
> auch
> eine Landnutzung, auch wenn das in der ersten Vereinfachung beim Kartieren
> nicht so deutlich wird) kann es keinen noch so schmalen logischen
> Zwischenraum geben, dicht beieinander liegende Linien sind schlichtweg
> falsch.
Ich denke nicht, dass es sich in diesem Fall um ein tagging für den Renderer
handelt. Wir sind bei OSM (zumindest derzeit) noch zu Abstraktionen
gezwungen, weil wir nicht Flächengenau taggen können. Zum einen fehlt es
dafür nach an einem brauchbaren Datenschema, So müssten dann beispielsweise
auch Straßen flächengenau erfasst werden. Zum anderen sind uns hier
faktische Grenzen durch die Genauigkeit unserer Methode vorgegeben. Alles
was wir genauer als 3 m hin bekommen ist geraten oder Glück. Genaue
Luftbilder haben wir nicht. Und Landsat liefert eine deutlich höhere
Ungenauigkeit.
Worauf ich hinaus will: Lücken bis zu 3 m sind ohnehin hinzunehmen :-) Wenn
jemand Feld auf Waldkante setzt finde ich das nicht gut, kann es aber
zumindest akzeptieren. Aber so einfach ist die Realität meist nicht. Um
Felder herum gibt es (wie Stephan auch schon schrieb) noch Grünstreifen,
Straßengräben etc. Und ein Waldrand ist auch nicht unbedingt etwas, das den
Namen Waldkante verdient.[1] Wenn jemand die Grenze für landuse=residential
genau auf die Straße legt, so ist das sogar eine unrichtige Abbildung der
Wirklichkeit, denn damit wird schlicht die Breite der Straße ignoriert. Es
ist quasi die Kehrseite der von Dir oben beschriebenen "Unmöglichkeit eines
logischen Zwischenraums".
Also, ich gebe Dir recht, dass du mit der "Unmöglichkeit eines logischen
Zwischenraums" im Grundsatz recht habe. Mein Einwand dagegen ist, dass wir
aufgrund unserer ungenauen Arbeitsweise mit Lücken in diesem Bereich leben
müssen, da wir ihn nicht seriös ausfüllen kommen. Und wenn man es noch auf
die Spitze treiben will -- auf welchen Genauigkeitsmaßstab will man
abstellen? Auf einen Meter auf 50 Zentimeter, 10 cm ...? Es tuen sich immer
neue Zwischenräume auf, die man füllen muss. Irgendwann müssen wir das
Kartieren dann den Physikern überlassen, weil nur die sagen können wie es in
den Atomen aussieht ;-)
Gruß, Falk
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Waldrand
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