[OSM-Thueringen] Lizenzumstellung - user:lobelt

Timo Heinrich osm at konsolenritter.de
Sa Nov 19 18:32:27 CET 2011


Hallo Stefan, (vielen Dank auch an Alex!)

Am 19.11.2011 16:59, schrieb Stefan:
> Zur ausführlichen Ausführung des Threadstarters: So etwas wie Logik,
> Fairness und Intention spielt meiner Erfahrung nach im Bereich
> Lizenzrecht nur eine sehr, sehr untergeordnete Rolle. Wahrscheinlicher

Das ist zum Teil richtig. Allerdings baut jegliche Juresprodenz (gleich
welcher Staaten oder Gemeinschaften) genau auf Herleitungen auf. Kommt
es erst zum Streitfall, bewerten Richter oft nach der ursprünglichen
Intention der Beteiligten, grade dann, wenn Verträge (hier: Lizenzen)
nicht klar oder widersprüchlich sind.

> ist: bleibt in der neuen ODbL Karte auch nur eine winzige Information
> zurück, die sich direkt aus einer nicht kompatiblen Quelle ableitet,
> ist die neue Karte rechtlich angreifbar.

Gerade in diesem Sinne hielte ich das ganze Unterfangen für sinnlos.
Auch die berühmten ODbL-"Erfinder" stützen ihre Auslegungen und
Grundlagen für die neue Lizenz 'nur' auf die Jurisdiktionen der
wichtigsten Länder (EU, USA,...)  (...diese Leistungen will ich damit
nicht in Abrede stellen.) Aber:

Die Absicht, die OSM _komplett_ unangreifbar zu machen, ist absurd wie
aussichtslos. Man schaue nur auf einige Länder, in denen die
Rechtssysteme der großen Gemeinschaften nichts zählen.

> Lizenz verbreitet werden. OSM hat lediglich entschieden, dass es dies
> nicht mehr von ihren Servern aus tut. Seine Daten darf der Ersteller

Wenn ich die neuen Ansätze richtig verstehe, ist auch das noch sehr
fraglich. Die ODbL zieht sich ja gerade nicht auf die Frage des
Speicherorts zurück, und überlässt alles andere ungeklärt, oder habe ich
das falsch verstanden? *dummausderwäscheguck* Ich weiß es wirklich
nicht, kann mir das aber nicht vorstellen!

> deshalb Sinn, weil ein findiger Streiter argumentieren /könnte/, dass wohl
> keiner der nachfolgenden Editoren eine Info hinzugefügt /hätte/, wenn die
> erste und wichtigste Info gefehlt /hätte/: die Position.
> Genauso: /hätte/ jemand die Öffnungszeiten hinzugefügt, wenn nicht vorher
> jemand den Namen der Kneipe eingetragen /hätte/?

Kleiner aufmunternder Scherz am Rande: Hätte und Könnte sind beide
letzte Woche verstorben... ;D

> Wann immer man auf solch eine Frage auch nur mit einem Schulterzucken
> antworten muss, ist unter Umständen die Löschung sinnvoll.

"Unter Umständen ... sinnvoll"? Diesen Satz finde ich juristisch
schwerer fassbar als alles bisher gesagte. :)


Bitte nicht mißverstehen: Ich sehe das lockerer als es hier vielleicht
aus meinen Worten herüberkommt. Ich fände es nur schade, wenn
rechtschaffene Menschen in vorauseilendem Gehorsam Rückzieher machen vor
solchen, die sich keinen Deut um unsere Rechtssysteme scheren, sich aber
eventuell (ist ja alles im Konjunktiv) später darauf berufen und etwas
erstreiten möchten. Und ist der Streit erstmal da, zählt Papier sowieso
wieder kaum, und ein Richter muss sich damit rumplagen.

Warum also nicht gleich die Regularien danach ableiten, wie ein Richter
an diese Sache (in einer Pattsituation) herangehen würde? Nicht
vergessen: Bei den CT-Verweigerern muss es früher Zustimmung zu den
Zielen und Verwendungen der OSM gegeben haben, sonst hätten sie nie
etwas dazu beigetragen. Ironie des Schicksals: Diese Zustimmung gab es
ausgerechnet in einer Zeit, in der aus heutiger Sicht (ODbL) ja viel
mehr Ungewissheit über den rechtlichen Rahmen der OSM herrschte. Deshalb
denke ich: Solche Leute sollten dann erstmal kommen und klagen (nämlich
gegen ihre eigenen früheren Ansichten *hehe*)


Naja, nix für ungut. Ich wollt nur diese Beweggründe mal mit ins Spiel
bringen.


Scheeenes Wochenende!

#timo :)