[OSM-S] highway=residential in Industriegebieten
markus schnalke
meillo at marmaro.de
Mi Aug 26 10:01:40 CEST 2015
[2015-08-24 18:45] Heiko Eckenreiter <heiko at eckenreiter.de>
>
> ausgehend von der Diskussion hier:
> http://www.openstreetmap.org/changeset/33458661
> würde ich gerne mal hier ein Meinungsbild entwickeln.
Find ich gut.
Man kann an die Frage entweder von der gelebten Praxis und den
Regeln (= Wiki) heran gehen oder von Ueberlegungen zur gefuehlten
Sinnhaftigkeit. (Ersteres ist der typische Ansatz in der Juristerei,
zweiteres der typische Ansatz in der Informatik, zumindest in meiner
Wahrnehmung.)
Ich will mich nicht zu sehr in die Diskussion einmischen, da mir das
nicht so wichtig ist, solange ich weiss, wie ich es umsetzen soll,
aber meine Ueberlegungen will ich auf deine Anfrage trotzdem gerne
darlegen.
Es gibt, soweit ich verstanden habe, zwei Modelle:
Modell 1:
Strassen ohne Verbindungscharakter innerstaedisch:
- in Wohngebiet highway=residential
- sonst highway=unclassified
Niederwertige Strassen mit Verbindungscharakter innerstaedtisch:
- immer highway=unclassified (?)
D.h.:
- highway=unclassified gibt's inner- und ausserstaedtisch, dabei
innerstaedtisch sowohl mit als auch ohne Verbindungscharakter
- highway=residential gibt's nur in Wohngebieten und ohne
Verbindungscharakter
Modell 2:
Strassen ohne Verbindungscharakter innerstaedtisch:
- immer highway=residential, egal welcher Landuse
Niederwertige Strassen mit Verbindungscharakter:
- immer highway=unclassified, egal ob inner- oder ausserstaedtisch
Ich finde das zweite Modell klarer strukturiert und orthogonaler.
Zudem erlaubt es semantische Abfragen, die das erste nicht erlaubt
(Hat diese Strasse im Industriegebiet einen Verbindungscharakter
oder nicht?), waehrend es AFAICS keine semantischen Nachteile hat
(denn man muss nur das umgebende landuse=* beruecksichtigen um
highway=residential in die zwei Gruppen trennen zu koennen).
Des Weiteren ist das Tagging von niederwertigen innerstaedtischen
Strassen, die durch verschiedene Landuses fuehren oder auf beiden
Seiten unterschiedliche Landuses haben, klar.
Ich sehe keine Vorteile des ersten Modells, ausser, dass es
bisher scheinbar so gemacht wurde (was aber auch das entscheidende
Argument sein kann).
Ich frage mich, warum es notwendig sein soll highway=residential auf
Wohngebiete zu beschraenken, ausser wegen des Wortes ``residential''.
Ich weiss, dass die Benennung des Tags das einzig fixe ist, von dem
man ausgehen kann, aber eine damals nicht optimal gewaehlte
Benennung sollte die Auslegung nicht auf ewig zementieren. (Ich
finde die Deutung von ``residential'' als ``die Strasse ist fuer
irgendwelche Arten von Anliegern da'' passend und somit nicht
widerspruechlich bei Industriegebieten. (Das hatte irgendjemand
auf talk-de@ so aehnlich geschrieben.) Das passt dann auch zur
Abgenzung von Strassen mit Verbindungscharakter ... was letztlich
IMO zu einem insgesamt stimmigeren Modell fuehrt.)
Wie ihr seht, denke ich mehr ueber das Wie-es-sein-sollte als ueber
das Wie-es-ist nach. Ich verstehe, wenn die Diskussion naeher an
der bisherigen Mappingpraxis gefuehrt wird.
markus