[osm-bnsu] Aerowest Wissenswertprojekt - Testserver verfügbar
Andreas
osm at huck.it
So Okt 30 21:26:58 CET 2011
Hi,
Am Sonntag, den 30. Oktober 2011 um 16:42:24 Uhr, schrieb Jonas Stein:
> > ich pers=F6nlich halte eine Abweichung von 1 m f=FCr OSM Zwecke f=FCr =
> > absolut ausreichend und akzeptabel. Du musst ja auch bedenken das es =
> > genug Mapper gibt die mit ihrem GPS Ger=E4t mit weit gr=F6=DFerer =
> > Abweichung kartieren. Wichtig ist nur das die einzelnen Objekte relativ =
> > zu einander richtig liegen.=20
>
> Ich glaube es ging nicht darum, dass der Versatz aktuell ein
> Problem darstellt, sondern um die (theoretische) Ueberlegung wo
> die Grenzen der absoluten Positionierung mit Luftbildern liegen.
>
> Ich wuerde dazu den Fehler etwa im Meter-Bereich vermuten.
Fehler im 10-Meter-Bereich gibt's bei Satelitenbildern. Professionelle
Flugbilder liefern deutlich bessere Genauigkeiten von wenigen Dezimetern,
abhängig von Flughöhe, Höhenabweichung der Bodenobjekte und den
Kamera-/Objektiveigenschaften.
> Zum einen gibt es Verzerrungen bei der Aufnahme, aber auch Unterschiede
> im Hoehenprofil sind bei geringer Flughoehe relevant.
Je höher das Flugzeug fliegt, desto geringere perspekivische Verzerrungen
sind bei Objekten mit Höhenprofil vorhanden. Die xy-Koordinaten der Spitze
des Kölner Doms sind i.d.R. nicht da, wo man sie - beim Landeanflug aus dem
Fenster sehend - auf den (gedachten) Kölner Boden projiziert.
>
> Vermutlich muesste ein Foto mit vielen Ankerpunkten genau verzerrt werden,
> damit die Position annaehernd so genau wie die Pixel-Aufloesung wird.
Fotos werden vor der Vermessung in Orthophotos umgerechnet, als hätte man
sie aus unendlicher Entfernung (also orthogonal projiziert) aufgenommen.
Viele Ankerpunkte (bei denen die Position terestrisch sehr genau bestimmt
wurde) verbessern die Genauigkeit dieser Orthophotos. Man braucht aber
mehrere Fotos, die sich ordentlich überlappen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Orthophoto
> Wie geht kommerzielle Vermessungssoftware damit um?
> Gibt es die Moeglichkeit Objekte relativ und absolut zu positionieren?
> Waere das fuer OSM auch wuenschenswert?
Die korrekte Topologie sicher das Wichtigste bei Karten.
>
> Z.B. Haltestelle ist 2m noerdlich der nach Luftbild gemappten Mustergasse.
> Hans hat genauere GPS-Daten und korrigiert die Mustergasse um 20m.
> Haette die Haltestelle einen festen Bezug zur Strasse, koennte sie
> sich automatisch mit verschieben.
Prinzipiell eine gute Idee, wenn Daten relativ zu bekannten Ankerpunkten
(punktförmig, keine Straßen) angegeben werden. IMHO aber unpraktisch, da
man dann wieder Fehler beim Richtungsvektor einkalkulieren muss und sich
Widersprüche im Modell leicht ergeben:
- eine Kette von relativen Positionsangaben kann letztlich wieder zum
ersten Ankerpunkt führen.
- Alle Editoren müssten das Berücksichtigen, wenn Objekte mit relativem
Bezug gelöscht werden.
- ggf. wird die Straße verlegt, aber die Haltestelle nicht?
Mit manche OSM-Editoren kann man zudem mehrere Objekte einer Region
selektieren und gleichzeitg verschieben.
>
> In Regionen mit schlechten Datenquellen, aber aktiven Mappern ist das
> ein Problem.
>
> In manchen Gegenden kann man verschobenes kaum noch manuell korrigieren,
> ohne sich ein Wochenende frei zu nehmen.
Das Verschieben unzähliger Objekte um denselben Vektor ist leicht. Falsch
verschobenes zu korrigieren aber wohl nicht. Wir hatten in Bonn mal so
einen Fall:
http://osmbonnblog.blogspot.com/2009/10/meteoriteneinschlag-in-bonn-poppelsdorf.html
Grüße,
Andreas