[osm-bnsu] Abbiegeproblematiken

Martin Simon grenzdebil at gmail.com
Di Jan 11 09:48:04 CET 2011


Hallo Leute!

Ich wohnte jahrelang in der Nähe der Kreuzung in Medinghoven und wohne
jetzt in der Nähe des Barbarossaplatzes und muß sagen, daß ich mit
euren Änderungen nicht einverstanden bin.

Das "aufdröseln" von Kreuzungen zu "virtuellen Straßen", die
Abbiegestreifen repräsentieren sollen, bringt mehr Probleme als
Nutzen:

-Straßen werden an diesen Stellen doppelt und dreifach von einem
Objekt (highway=*) repräsentiert, der eine eigenständige, baulich von
anderen getrennte Fahrbahn darstellen soll - zudem noch als "falsche
Einbahnstraßen".

-Die Informationen von physischem Zustand (eine Fahrbahn) und
rechtlicher Regelung (hier nicht links abbiegen) werden vermengt.

-Es wird Probleme bei der Navigation geben, wenn man sich zu Beginn
der Routenberechnung in diesen Bereichen befindet (sehr häufiger Fall:
Navibedienung in der Rotphase vor der Ampel) und der Router die
"falsche" Fahrspur als Standort annimmt. Die Wahrscheinlichkeit, daß
er die Spur trifft, die auch die "richtige" Route benutzen würde,
liegt bei 1/n mit n=Anzahl der Abbiegestreifen +1. Alles andere führt
zu Umwegen oder bizarren Wendemanövern nach einem erzwungenen
suboptimalen Abbiegen.
(sehr schön zu sehen in Medinghoven und am Barbarossaplatz)

-Das Netz selbst wird verfälscht. Aus einer Kreuzung der Medinghovener
Straße mit der Euskirchener Straße, den zwei Fahrbahnen des
Konrad-Adenauer-Dammes sowie drei Bypässen wird eine Vielzahl an
virtuellen Einbahnstraßenkreuzungen.

-Die Zuordnung von (Bundes- Landes- Kreisstraßen-)Routen sowie
Straßennamen wird schwieriger und verwirrender, als sie bis jetzt mit
_richtigen_ Bypässen schon ist.


Ich kann auch die Notwendigkeit nicht ganz verstehen. Mit turn
restrictions lässt sich eigentlich alles sauber darstellen, was wir
brauchen. (iirc hat mkgmap sogar schon support für ways in der
"via"-Rolle)

Nicht ohne Grund ist der Vorschlag, alles über virtuelle
Einbahnstraßen geometrisch abzubilden in der damaligen Diskussion, die
zur Einführung der turn restrictions führte, verworfen worden.


Im übrigen war der Radweg auf der Almabrücke vor der Aktion schon
richtig, nämlich mit dem Stück entlang des K-A-Dammes verbunden und
nicht wie jetzt vor dem Überweg gekappt. (Ich werde mich dann
demnächst mal um die Korrektur an dieser Stelle kümmern)

Ich möchte euch also höflichst bitten, aufzuhören, turn restrictions
zu löschen und durch "Linienknäuel" zu ersetzen. (vor allem, wenn
keine Ortskenntnis vorhanden ist und auf den Luftbildern klar sichtbar
ist, daß der Knotenpunkt zum Aufnahmezeitpunkt umgebaut wurde und
heute anders aussehen *muß*, wie in Medinghoven geschehen.)

Wenn ihr es tatsächlich ernst damit meinen solltet, stoßt doch bitte
erst eine Diskussion auf den "breiteren" Listen talk-de, talk und/oder
tagging zu diesem Thema an.

mit freundlichem Gruß,

Martin