[OSM-Berlin] OSM: Interaktive Medienstation in Ausstellung des Deutschen Technikmuseums Berlin?

Tom Pfeifer t.pfeifer at computer.org
Mo Aug 25 00:25:06 CEST 2014


Martin Koppenhoefer wrote, on 2014-08-24 23:12:
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> Zunächst denke ich, dass die Auswirkungen so einer Aktion nicht auf Berlin begrenzt wären, jeder kann überall editieren und nur weil der Zoom auf die Umgebung voreingestellt ist heißt das nicht, dass potentielle Edits darauf beschränkt wären, oder?
>
> Praktisch bedeutete dies anonyme Edits unter einem gemeinsamen Nutzernamem? Da wäre ich eher dagegen (keine Rückfrage- bzw. Kontaktmöglichkeit, potentiell mehr Spam als üblich). Wenn dagegen ein neuer Nutzer erstellt würde spräche schon weniger dagegen in dieser Hinsicht (nur dass das etwas zeitaufwendiger ist, auch wegen der erforderlichen Emailbestätigung, dh. der Nutzer müsste sich zusätzlich auch in seinen persönlichen Emailaccount einloggen können). Hätte aber auch noch andere Risiken / Nachteile wie versehentliches Nichtausloggen der User, und der Zeitrahmen für einen Einstieg für Anfänger ist m.E. nicht gegeben (1-2 Stunden halte ich für das Minimum für jemanden, der sich bisher nicht mit dem Thema beschäftigt hat, ein paar Minuten sind technisch gesehen das absolute Minimum).
>
> Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, zum Mitmachen anzuregen, sehe aber in einem Museum eher nicht den passenden Rahmen für direktes live Editieren (eher Infoblätter mit einer EinstiegsURL auslegen).

Ich stimme Martin zu, dass ein Editieren der Daten im Museumskontext
aus den genannten Gründen ungeeignet ist. Flyer "wie mache ich zu Hause
weiter" sind gut.

Im Beispiel von Eva ging es aber um das Hinterlassen von Notes:

Eva Kudrass wrote, on 2014-08-24 18:19:
 > Der Eingangsbildschirm könnte also so aussehen: http://www.openstreetmap.org/note/new#map=17/52.49661/13.37884&layers=N

Ohne Login erzeugt das eine Note von anonymous, ggf. könnte man die
Medienstation auch so konfigurieren, dass sie die Note als ein
Museums-User hinterlässt, der aber sonst keine Editier-Rechte hat.
Das erzeugt erstmal keine willkürlichen Karten, lediglich bei den
Notes muss man genauer hinsehen und mehr aufräumen.

Auch das erzeugt aber noch die falsche Denkrichtung, nämlich:
"ich kann etwas mappen, was trage ich denn ein?"
Vorzuziehen wäre eine Anregung mit dem umgekehrten Effekt:
"Mein Bäcker an der Ecke fehlt noch - wie bekomme ich den hinein?"

Aus museumspädagogischer Sicht fände ich es aber viel spannender,
den Besucher von der gedanklichen Fokussierung auf die fertig gemalten
(gerenderten) Karten weg auf die zugrundeliegenden Vektordaten zu lenken,
aus denen resultiert ja die unter den Besucherperspektiven genannte
Macht über die Daten. Dann kommt eher die Erkenntnis, dass Google-maps
eben nicht so frei ist wie es vielen zunächst scheint.

Dazu könnte ich mir eine Installation aus 2-3 Arbeitsplätzen
(Medienstationen) vorstellen: Auf dem ersten läuft ein Vektordaten-Editor,
eine Art abgespeckter JOSM, der die Daten in eine lokale Datenbank schreibt.
Hier kann der Besucher beliebig Fusswege und Autobahnen einzeichnen,
ausgehend von einem vorgegebenem Beispiel aus Berliner OSM-Daten.

Auf dem zweiten Rechner läuft ein Tilemill, der die Daten rendert,
gerne im OSM-Stil, hier kann der Besuche Attribute ändern um die Strassen
umzufärben und Layer mit bestimmten Zusatzinformationen ein/ausblenden.

Auf dem dritten könnte eine Routing-Engine laufen, die live die Route
von A nach B ändert, wenn auf dem ersten Rechner Strassen gebaut/entfernt
werden.

Wenn der Besucher die Station verlässt, erfolgt ein Refresh und der nächste
findet das gleiche Ausgangsbeispiel vor.

Tom