[OSM-Dresden] straßenbegleitende Fußwege separat gemappt

Holger Mappt holgerosm at gmx.net
So Aug 3 18:44:04 CEST 2014


Hallo Jochen,

wegen OSM-Abstinenz kommt meine Antwort etwas später. In Striesen gibt 
es auch solche Fußwege, die einfach nur schlecht gemappt sind. Da sind 
z.B. die Fußwege nicht mit der Straße verbunden und der Router schickt 
einen sinnlose Umwege bis zu einer Kreuzung, an der Fußweg und Straße 
dann doch mal verbunden sind. Und dann wird man den Weg, den man auf dem 
Fußweg bis zur Kreuzung gelaufen ist, auf der Straße wieder zurück 
geleitet. Denn auf der Straße kann man als Fußgänger ja auch laufen, so 
lange es nicht explizit ausgeschlossen wird. Ich wollte diese Fußwege 
wieder löschen, bin aber am Veto anderer Mapper gescheitert. Ich hatte 
mir mal einige Fußwege im Hechtviertel angesehen, die sind wenigstens 
überall verbunden.

Im Grunde ist der Fußweg Teil der Straße, genauso wie die Fahrspur, die 
Abbiegespur, die Radspur, die Parkspur, der Bordstein und der 
Grünstreifen. Daher sollte der Fußweg auch nicht separat gemappt werden.

Wenn man den Fußweg separat mappt, dann stellen sich mir gleich eine 
Reihe von Fragen: Sollte man dann Fußgänger von der Straße ausschließen 
(foot=no)? Wobei man als Fußgänger auf der Straße laufen darf, wenn man 
den Fußweg sonst blockieren würde, glaube ich, z.B. wenn man einen 
breiten Handwagen zieht. Wie taggt man das? Beim taggen der Fußwege mit 
highway=footway + footway=sidewalk werden Radfahrer ausgeschlossen. Aber 
müssen Kinder nicht den Fußweg benutzen, wenn sie mit dem Fahrrad 
fahren? Wie tagge ich "Kinder bis 6 Jahre"? Wie gebe ich den Grund für 
die Benutzungspflicht durch radfahrende Kinder richtig an? Was ist, wenn 
die Altersgrenze in der StVO geändert wird, müssen dann alle Fußwege 
umgemappt werden? Oder zählen radfahrende Kinder als Fußgänger und ich 
muss nichts machen? Das sind alles so Fragen, die ich mir nicht stellen 
muss, wenn es nur eine Linie gibt, die die komplette Straße 
repräsentiert. Und mit sidewalk=* kann ich die Fußwege auch an die 
Straße mappen, ohne extra Linie.

Das Fußgängerrouting wird um einiges komplexer, das es viel mehr Wege 
gibt, um von A nach B zu gelangen. Der Routingalgorithmus muss viel mehr 
Möglichkeiten durchspielen, muss mehr Daten verarbeiten, braucht länger 
oder bessere Hardware. Und als Radfahrer wird man demnächst sein Alter 
im Router angeben müssen, siehe oben. Die Komplexität wird zwar durch 
den technischen Fortschritt kompensiert. Aber sollten wir es wirklich so 
komplex machen, nur weil wir es können?

Gruß
Holger


Am 08.07.2014 16:02, schrieb Jochen:
> Liebe Leute,
>
> über separat umgemappte Radwege haben wir schon diskutiert. Nun tauchen
> in verschiedenen zentralen Stadtteilen auch wegebegleitende Fußwege auf,
> die eine eigene Linie erhalten haben, beispielsweise in Strehlen und Hecht.
> Was hat das für Auswirkungen auf das Fußgänger- und Wheelmaprouting?
> Oder gibt es noch andere Effekte des Detailmappings? Was haltet Ihr
> generell davon?
>
> Beste Grüße
>
> Jochen