[OSM Dortmund] Zusammenfassung Treffen mit Aerowest

Olaf Kotzte olaf.kotzte at gmx.net
Mi Aug 26 11:20:04 CEST 2009


Hallo,

hier eine Zusammenfassung des Treffen mit Hr. Benfer von Aerowest in  
Dortmund.

Viele Grüße
Olaf


Subject: Treffen zwischen OSM Dortmund und AEROWEST

Anbei das Gesprächsprotokoll:

Anlass: Treffen zwischen AEROWEST (Anbieter von hoch auflösenden  
Orthofotos und Geodaten) und Mitgliedern der Dortmunder Community des  
Projektes OpenStreetMap (OSM) zur Erörterung einer möglichen Kooperation

Ort: AEROWEST GmbH, Thomasstraße 18-20, 44135 Dortmund
Datum: Freitag, 21. August 2009
Dauer: 15:00 – 18:30 Uhr

Teilnehmer:
– Hans-Joachim Benfer, Geschäftsführer AEROWEST GmbH
– Marc Gehling
– Olaf Kotzte
– Tobias Wendorff


Anmerkung: Folgendes Protokoll gibt stark zusammengefasst den Inhalt  
des geführten Gespräches wieder. Luftbilder werden analog zum Begriff  
Orthofotos verwenden. AEROWEST ist dem Mapper sicherlich durch Google- 
Produkte bekannt.

Zu Beginn des Gespräches wurde die AEROWEST GmbH von Herrn Benfer  
vorgestellt. Er ging hierbei ausführlich und gut nachvollziehbar auf  
die eingesetzten Techniken und Arbeitsweisen ein. Auch wurden  
angebotene Produkte, Dienstleistungen und das darauf basierende  
Geschäftmodell näher erläutert. Da das Unternehmen seit einigen Jahren  
eigene Luftbilder produziert und innovative Möglichkeiten der  
Auswertung (z. B. Aufmaß von Dachflächen zur Berechnung der  
Rentabilität von Photovoltaikanlagen) durchführt, kann eine sehr freie  
und zeitgemäße Nutzungspolitik angeboten werden.

Während des Gesprächs wurde relativ schnell auch der positive  
Standpunkt der AEROWEST, bzw. die von Herrn Benfer als deren  
Geschäftsführer, gegenüber OpenStreetMap, Wikipedia und anderen User  
getragenen Internetprojekten deutlich. Die Position des Unternehmens  
lässt sich mit der Aussage zusammen fassen: Was passiert passiert und  
kann im Prinzip langfristig nicht aufgehalten werden.

Im weiteren Verlauf wurde von den OSM-Mitgliedern das Projekt  
OpenStreetMap mit Hilfe einer umfangreichen PowerPoint-Präsentation  
vorgestellt. Dabei entwickelte sich eine lebhafte Diskussion bei der  
regelmäßig deutlich wurde, dass sich der Gastgeber gut auf das Treffen  
vorbereitet hatte und zahlreiche fundierte Fragen zur Arbeit am  
Projekt hatte.

Im Laufe des Dialogs kristallisierte sich dann heraus, was die  
anwesenden Gesprächsparteien für Ansprüche an eine mögliche  
Kooperation stellten:

AEROWEST ist im Besitz eigener Luftbilder von etwa 400 Städten und  
Gemeinden in einer Bodenauflösung von 5–10 cm pro Pixel und einer  
entsprechenden Lagegenauigkeit. Zur Koordination des Verkaufs von  
Luftbildern und Dienstleistungen verwendet AEROWEST derzeit einen  
kommerziellen Datensatz an Hausnummer. Da dieser hohe laufende Kosten  
in fünfstelliger Höhe verursacht und nicht fehlerfrei ist, wäre es aus  
Sicht des Unternehmens strategisch sinnvoll, auf die Daten des  
Projektes OpenStreetMap zurückzugreifen und im Gegenzug die Erfassung  
dieser Geoinformationen mit Hilfe der Luftbilder zu fördern.

Für OpenStreetMap wären diese Luftbilder auf vielfältige Weise  
interessant: Aufgrund der hohen Aktualität (teilweise 2009),  
Lagegenaugikeit und Auflösung könnten Objekte, wie Gebäude,  
Grünflächen und Flächennutzung, Fußwege und selbst Bushaltestellen  
abdigitalisiert und für das Projekt verwendet werden. Auch wären  
erstmals eine genaue Aufnahme von Straßenflächen sowie eine  
Lagekorrektur der in OSM vorhandenen Geoobjekte möglich.

Im Gespräch wurde angedacht, dass AEROWEST in einem Pilotprojekt die  
Luftbilder für eine Stadt für einen möglicherweise begrenzten Zeitraum  
für OSM freigibt, ähnlich wie es bei den Luftbildern der Oberpfalz der  
Fall war. Da das Unternehmen seinen Sitz in Dortmund hat und hier eine  
aktuelle Befliegung aus dem März 2009 vorliegt, wurde angedacht, für  
das Pilotprojekt auch die Stadt Dortmund auszuwählen. Von Herrn Benfer  
kam der Vorschlag eine mögliche Kooperation bereits auf der  
diesjährigen INTERGEO[1] dem Fachpublikum vorzustellen.

Was heißt das genau für die Community?
Da die Hauptintention der Kooperation die Erfassung von Hausnummern  
ist, müssen viele Leute direkt vor Ort agieren. Derzeit werden im  
Hintergrund verschieden Konzepte erarbeitet, wie man eine solche  
Arbeit koordinieren könnte. Denkbar ist eine Arbeitsmatrix, wie beim  
Oberpfalz-Projekt: Arbeiten nach Sektoren mit Kontrolle der  
Vollständigkeit einzelner Aspekte. Für die Arbeit vor Ort wäre eine  
Luftbild-Variante von „Walking Papers“ möglich, auf der man die  
Hausnummern und Zusatzinformationen einträgt. In Dortmund gibt es  
schätzungsweise 100.000 Hausnummern – es gibt also eine Menge zu tun.

Mehr Informationen zum Treffen und Ideen zur Projektplanung gibt es  
beim nächsten Mappertreffen am Sonntag, 06. September 2009 um 19 Uhr  
im „Langen August“ in Dortmund.

Freundliche Grüße
Marc, Olaf und Tobias

[1] Kongress und Fachmesse für Geodäsie, Geoinformation und  
Landmanagment vom 22. – 24. September 2009 in Karlsruhe