[OSM-Bayern] Gruenanlagen und deren Wege

sendelhorst at cablemail.de sendelhorst at cablemail.de
So Jun 20 03:15:00 CEST 2010


Hallo,

dazu muss ich mich doch mal hier auf der Liste bemerkbar machen:

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: "Ulf Möller" <osm at ulfm.de>
Gesendet: 19.06.2010 20:50:45
An: bayern at lists.openstreetmap.de
Betreff: Re: [OSM-Bayern] Gruenanlagen und deren Wege

>Am 19.06.2010 19:00, schrieb Geo-Tobi:
>> Warum ich euch das schreibe? Vielleicht interessiert das den einen oder anderen
>> ja. Ich habe aber auch eine kongrete Frage in diesem Zusammenhang an euch: Wenn
>> die Stadt München das Radfahren auf solchen nichtbeschilderten Wegen duldet, wie
>> sollten wir dann die Wege taggen?
>>    
>
>Wo radfahren offiziell verboten ist, wäre bicycle=yes falsch. Wenn eine 
>Grünanlage mit "hier gilt die städtische Grünanlagensatzung" 
>gekennzeichnet ist und Radfahren nicht erlaubt wird, ist das ein klarer 
>Fall für bicylce=no.
>
>Wer da trotzdem fahren will, kann sich ja problemlos auch über 
>highway=footway routen lassen.

Wenn das eindeutig erkennbar ist, ist das mit dem taggen IMHO unstrittig.  Doch das ist es eben nicht.
Eindeutig ist das für mich nur nur, wenn der Weg durch die Grünanlage geht und am Beginn deutlich das Schild betreffs der Grünanlagensatzung zu erkennen ist.
Es gibt eben genug Fälle wo das eben nicht so eindeutig ist. 
Schon wenn der Weg am Rande der Grünanlage entlang führt, ist das schon nicht mehr klar.
Wenn ein Weg, der vorher aufgrund der baulichen Gegebenheiten ein Radweg war oder als solcher geeignet ist und plötzlich ohne Überwindung einer Bordsteinkannte o.ä. über eine Grünalage führt und danach weiter geht, fände ich bicycle=no ebenfalls unangebracht.

Wenn es Hinweise gibt, dass das die Situation nicht eindeutig ist, gibt es immernoch die Möglichkeit "bicycle=permissive" zu taggen. 
Das wäre IMHO auch  im Duldungsfall die passendste Variante, die ziemlich genau die Situation kennzeichnet. Der Text "nur auf ausgewiesenen Wegen" ist meiner Meinung nach unklar, da nicht gesagt wird, wie die ausgwiesen sind. Wenn die StVO (und dessen Beschilderung) gelten soll, müssen auch die Schilder entsprechend StVO da stehen. Im normalen Straßenverkehr ist ein Radweg ja bereits ein solcher, wenn er als solcher baulich zu erkennen ist. Für die geteerten Wege im Westpark z.B., wo am Anfang nicht eindeutig Fußweg steht, würde ich das deshalb auch als bicycle=yes bewerten, zumal Schilder da teilweise nur an einem Zugang des Weges stehen...

Zum Dissens zwischen Tobi und mir (und vermutlich ein Mit-Auslöser dieses Klärungsversuches) führte z.B. die Strecke Bavariapark-Westpark über die Ganghofer Brücke. Im Bereich Theresionhöhe fehlt  (noch?) die Beschilderung, auch für die neu gebauten Zugangswege von der Ganghofer Straße aus. Der Weg zweigt vom eindeutig als Rad/Fußweg gekennzeihneten Oda-Schäfer Weg ab, baulich gleich diesem. Das ist deshalb für mich auch vom Bavariapark kommend bicycle=yes. Tobi sah das nicht so, zumal er die Radwegschilder in der Gegenrichtung nicht gesehen hatte. Denn vom Westpark kommend und von der westl. Seite der Ganghofer Straße richtung Westpark gibt es (noch?) Radweg-Schilder.
Inzwischen ist das mit weiterem Baufortschritt noch etwas chaotischer: Nachdem nun der Tunneldeckel endlich fertig ist, ist die Situation noch etwas fraglicher: Da stehen jetzt kleine Schilder des Gartenamtes mit den entsprechenden Textbausteinen zum Radl fahren... Theoretisch müsste man für die gesplitteten Wege überall bicycle=no taggen und Radlrouting würde dann die Bahn dort nirgendwo über den Bahndeckel queren können. Wenn man vom Westpark kommt, erkennt man aber keine Anzeichen, dass das nicht als durchgehender Radweg gedacht ist... Und auch im Bebauungsplan ist die Strecke als Fuß/Radweg geplant.
Wahrscheinlich ist das so ein Fall, wo die Bürokratie unterschiedlicher Bezirke (Sendling Westpark und Schwantaler Höhe) und Ämter gegeneinander arbeitet.
Ich hab da jedenfalls wenig Lust auf eine Karte, die der Bürokratie formal genüge tut, sondern eine, die sinnvoll die Praxis darstellt.
Täte mich allerdings interessieren, wie andere den konkreten Fall (Theresienhöhe) sehen, weil ich den exemplarisch sehe.

Gibt ja noch genug Fälle, wo dann an der einen Seite ein Schild steht, auf der anderen keines oder gar eines, welches das Gegenteil sagt.
Beispielsweise ist der Weg, der von der Höglwörther Straße zur Zielstadtstraße an der Bezirkssportanlage und einer Grundschule vorbei führt, von der Höglwörther Str. aus mit kombinierter Rad/Fußweg gekennzeichnet. An der Zielstattstrasse steht aber ein uraltes Verbotsschild. Und zwischendrin eine Kreuzung, bei der in alle Richtungen gleichwertig abgebogen werden kann....

Ich persönlich tendiere in Fällen, wo es wegen wirdesprüchlicher Beschilderung unklar ist, eher dazu bicycle=yes zu taggen, wenn es aufgrund der baulichen Gegenheiten als Radweg geeignet ist.