[OSM-Franken] OSM als politische Aktion
Markus
liste12A45q7 at gmx.de
Mo Jul 5 11:47:29 CEST 2010
Hallo Ulf,
> was ist an einem Rauchverbot für Kneipen jetzt so innovativ?
Es ist volkswirtschaftlich sinnvoller, gesundheitsschädliches Verhalten
/nicht/ zu fördern. Sozialwirtschaftlich sowieso.
Eher unsinnig ist es, gesundheitsschädliches Verhalten erst zu fördern,
aber dafür Steuern zu kassieren, mit denen dann die Schäden wieder
repariert werden sollen...
Die Argumentation einiger, dass ein Rauchverbot in Gaststätten
"Arbeitsplätze gefährde" oder "Feiern verhindere", oder gar "die
Freiheit zerstöre" empfinde ich als ziemlich oberflächlich gedacht.
Und dass die Regierung in München den Willen des Volkes immer wieder
missachtet und hier lieber zusammen mit der Tabakindustrie Millionen
ausgibt für einen Volksentscheid, das finde ich nicht nur in Zeiten
knapper Kassen ziemlich widerlich.
Aber Du hast recht: da kann man unterschiedlich darüber denken.
> "Willst du übern Rasen laufen mußt du dir ein Grundstück kaufen"
Der ist gut!
(aber vielleicht ein bisschen arg kapitalistisch? ;-) )
> Reglementierungen
Sind eine Folge von unsozialem Verhalten.
Früher hat der Raucher freundlich gefragt "stört es Sie wenn ich
rauche?" - und mit "ja" beantwortet, hat er selbstverständlich darauf
verzichtet.
Früher waren auch Banken noch ehrbare Institute.
Und Parteien und Politiker haben sich nicht kaufen lassen.
(nur um mal drei aktuelle Beispiele zu nennen)
Aber auch da kann man unterschiedlich darüber denken.
> OSM ist *keine* Plattform für politische Aktionen
> P.S: Und komm mir jetzt nicht mit dem "Karten sind immer politisch"
Noch viel schlimmer:
OSM /ist/ eine politische Aktion!
Zumindest war das die Intention von Steve Cost
(zumindest soweit ich ihn verstanden habe).
Und ja: Karten sind immer politisch :-)
Eine Rad-Karte beispielsweise, oder eine ÖPNV-Karte...
(nur merkt man das dort vielleicht nicht auf den ersten Blick)
Mit herzlichem Gruss,
Markus
PS: Dass /hinter/ den volks- und sozialwirtschaftlichen Problemen
soziale und persönliche Probleme liegen, und dass diese nicht mit
gesetzlichen Regelungen gelöst werden können, das wissen wir beide.
Aber die Arbeit in einem Freien Projekt und in einer offenen Community
wie OSM ist - zumindest so wie ich es verstehe - ein Schritt in eine
gute Richtung.